Meisterrunde in Sicht — Real Kreuth rettet Sieg über die Zeit

Kreuth – Es war bezeichnend für den Spielverlauf in Lenggries: In der 92. Minute deutete der Kreuther Trainer dem Schiedsrichter noch eine Auswechslung an. Kilian Kölbl raus und stattdessen den älteren Bruder Sebastian auf den Platz. „Ich wollte Zeit von der Uhr nehmen“, erklärt Tobias Schnitzenbaumer. Also den knappen 2:1-Sieg über die Zeit retten. Schlussendlich hat es geklappt. Durchatmen also am Enterbach. Die Aufstiegsrunde haben die Lenggrieser schon lange aus den Augen verloren. Nachvollziehbar durch den Wechsel der drei Besten zum TuS Holzkirchen. Aber die Situation wehrlos hinnehmen? Das wäre gegen die Philosophie im Brauneckdorf.

„Wir hatten in der ersten Halbzeit das Geschehen gut im Griff“, meint Schnitzenbaumer „Nur die Tore waren anhand der guten Chancen zu wenig.“ Immerhin hatte Tobias Frank nach einer wunderbaren Volleyabnahme an der Strafraummarkierung das 1:0 erzwungen und Andreas Götschl einen sehenswerten Angriff über Tobias Frank und Dan Petru Samoila mit dem 2:0 abgeschlossen.

FC Real Kreuth übersteht Druckphase des Lenggrieser SC

Aber nur die Torchancen gesehen, war der Pausenstand für die Enterbacher zu dürftig. Die beste ging auf das Konto von Samoila, der bei einer Eins-gegen-eins-Situation mit dem Keeper zu lange zögerte (35.) und so einen Pressschlag verursachte. Den gegentorlosen Zwischenstand wiederum hatte der Kreuther Keeper gerettet. Stark in der Antizipation parierte Markus Lachenmair einen Schuss aus nächster Nähe (21.).

Die bequeme 2:0-Führung hatte ihre Berechtigung aus der Sicht Kreuther. Sicher in der Abwehr spulten sie gekonnt ihre Angriffe herunter. Ohne den allerletzten Druck, das Ergebnis in die Höhe schrauben zu wollen. Dann aber passierte es: Lachenmair rutschte nach einer Ecke aus. Nur noch 2:1. Und mit dem Anschluss rochen die Lenggrieser Lunte. Sie warfen alle Kräfte in die Offensive. Auch mit dem Risiko, dass die Abwehr entblößt war. Und für die Kreuther folgten bange Minuten. Die Platzherren feuerten aus allen Rohren und Lachenmair musste mehrfach die Kastanien aus dem Feuer holen. Die sechs Minuten, die über die Zeit gespielt wurden, entwickelten sich zu einer reinen Kreuther Abwehrschlacht. Ein 2:2-Unentschieden hätte den Enterbachern die Möglichkeit versagt, am finalen Spieltag in Berg mit einem Remis als Dritter über die Ziellinie zu gehen. Aber es ging ja noch mal gut.