Großes Lazarett: Kreuth kann in Murnau nur positiv überraschen

Kreuth – Nach dem jüngsten 1:1-Remis der Murnauer beim SV Ohlstadt ist der TSV unter Zugzwang, und womöglich muss der FC Real Kreuth das jetzt büßen. Denn ein weiteres Unentschieden können sich die Drachen nicht leisten.

Reiner Leitl sieht dem Auswärtsspiel am Staffelsee dennoch gelassen entgegen. Die Truppe des Kreuther Trainers kann, da vieles für eine Niederlage spricht, nur positiv überraschen. So wie in der Vorrunde. „Der Kunstrasen wird das kleinere Übel sein“, sagt Leitl. „Schwerer wiegt, dass wir bis zur Winterpause personelle Probleme aufgrund von Verletzungen haben.“

Als ob sieben Spieler, die durchaus Anspruch auf einen Platz in der Kreuther Start-Aufstellung anmelden könnten, nicht schon des Schlechten genug sind, hat sich nun mit Michael Egger noch ein weiterer Leistungsträger mit 40 Grad Fieber ins Krankenbett abgemeldet. Die Lücke soll Moritz Mack füllen. Der aber hat nach einer nicht vollends auskurierten Zerrung erst eine Trainingseinheit hinter sich. Auch Max Mayr, beim 6:3- Vorrundensieg eine stabile Größe, fährt nicht mit an den Staffelsee – Diagnose Muskelfaserriss. Eine Rückkehr in den Kader ist erst im kommenden Jahr zu erwarten. „Wir haben 15 Spieler zur Verfügung, und jeder Einzelne ist bereit, Leistung zu bringen“, so Leitl.

In Murnau hat Fußball einen hohen Stellenwert. Die A-Jugend spielt zum Beispiel in der Bayernliga. Dass sich die Nachbarschaft hier gerne bedienen würde, ist unzweifelhaft. Aber selbst der Landesligist FC Garmisch-Partenkirchen hätte sicher noch größere Abwerbungs-Mühen, wenn der Unterschied nicht mehr zwei, sondern nur noch eine Spielklasse betragen würde.

Heuer hatten die Werdenfelser schon einmal das Nachsehen bei einem Wunschspieler. Georg Kutter, einer der begehrtesten Spielernamen in der Region, verließ zwar den Kreisliga-Absteiger TSV Utting, entschied sich aber für den TSV Murnau. Dass sein Papa dort als Vereinslegende betrachtet wird, mag sicherlich auch eine Rolle gespielt haben. Aber wenn die Drachen doch nicht aufsteigen, werden wohl nicht nur die Garmischer um Kutter buhlen.

Der 23-Jährige ist mit 15 Treffern der absolute Torjäger der Liga. „Der Schorsch ist eine Waffe, wenn er das Spiel vor sich hat“, meinte TSV-Abteilungsleiter Michael Adelwart zum Saisonstart. Sein Trainer Tim Schmid stellte ihn dennoch in den Sturm. Und Kutter danke es auf seine Art.

Quelle: fupa.net