Kreisliga-Derby: SV Miesbach schlaegt FC Real Kreuth
Ein Schuss aus dem Nichts entscheidet das Kreisliga-Derby: Der SV Miesbach gewinnt beim FC Real Kreuth.
Kreuth – Es ist ein Sieg, der sich wahnsinnig gut anfühlt. Zugegeben, nur für den einen der beiden Landkreis-Vertreter. Denn denkbar knapp hat sich der SV Miesbach am Mittwochabend in einem äußerst umkämpften Derby mit 1:0 beim FC Real Kreuth durchgesetzt und damit den Sprung in die Spitzengruppe der Kreisliga 1 geschafft. „Ich denke, dass am Ende der Glücklichere von beiden gewonnen hat“, betont Miesbachs Coach Sepp Sontheim.
Damit dürfte der SV-Trainer vor allem die spielentscheidende Szene gemeint haben. In der 64. Minute hämmerte nämlich Miesbachs Tachsin Chraloglu die Kugel relativ ungefährlich in Richtung des Kreuther Kastens. Doch FC Reals Schlussmann Louis Sachau, der ansonsten einen starken Eindruck hinterließ, konnte den Ball nur so unglücklich nach oben abwehren, dass er Sekundenbruchteile später hinter seinem Rücken im eigenen Netz landete. „Da hat er wohl etwas gepennt“, kommentiert Kreuths Trainer Tobias Schnitzenbaumer die Aktion. „Es war praktisch ein Schuss wie aus dem Nichts.“
Zuvor war seine Mannschaft eigentlich gut in der Partie. Erschwerend kam allerdings hinzu, dass die Kreuther kurzfristig auf ihren Abwehrchef verzichten mussten, denn Andreas Götschl musste unmittelbar vor Spielbeginn grippegeschwächt passen. „Ich denke, dass wir Miesbach in den ersten 35 Minuten gar nicht ins Spiel kommen haben lassen“, meint Schnitzenbaumer. Die wohl beste Chance des ganzen Abends vergab dabei Franz Huber nach rund einer halben Stunde. Nach einem Abschlag von Torhüter Sachau verlängerte Moritz Mack den Ball per Kopf in den Lauf des Kreuther Angreifers. Huber nahm das Leder gekonnt mit, der darauffolgende Abschluss misslang kurze Zeit später jedoch und landete neben dem Kasten. „Vielleicht wäre dann das Spiel anders verlaufen.“
So allerdings entwickelte sich in der Folge eine ausgeglichene Partie. Oder wie es Kreuths Trainer ausdrückt: „Ein typisches 0:0-Spiel“, sagt Schnitzenbaumer und fügt an: „Ich finde, dass es am Ende glücklich war für Miesbach.“ Nicht zuletzt lag das daran, dass sich die Kreisstädter nach dem goldenen Treffer durch Chraloglu wütenden Angriffen der Kreuther gegenüber sahen. „Wir mussten am Ende noch richtig zittern“, verrät Miesbachs Sontheim. Kreuth hätte in der Schlussphase richtig Druck gemacht. Allerdings hatte die Drangperiode auch plötzlich große Räume für die flinken Miesbacher Offensivspieler geöffnet. „Wir haben es nach dem Tor einfach versäumt, die Sache klar zu machen“, moniert Sontheim. Allein Felix Scherer, der eingewechselte Johannes Schwarzenbach oder Josef Sontheim verloren in der Schlussphase allesamt das Privatduell mit Kreuths Keeper Sachau, sodass es am Ende beim knappen 1:0-Sieg für die SV-Kicker blieb.
Sehr zur Freude der Miesbacher. „Das Spiel war sicherlich nicht auf dem allerhöchsten Niveau“, sagt Trainer Sontheim. „Aber kämpferisch war das eine super Partie.“ Durch den Derby-Dreier haben die Miesbacher nun 18 Zähler auf dem Konto und grüßen von Platz vier der Kreisliga 1.
Quelle: Tegernseer Zeitung / Markus Eham