Kreuth schlägt Hausham: „War eigentlich ein typisches 0:0-Spiel“
Kreuth – Es war schon grenzwertig, von den Aktiven bei mehr als 30 Grad sportliche Glanzlichter zu erwarten. Aber die Kicker aus Kreuth und Hausham stellten sich im Derby wie angeordnet dieser Aufgabe. Bemüht, ihr Bestes zu geben. Während aus dem Knappenlager ein torloses Remis als angemessenes Ergebnisbewertet wurde, sahen sich die Hausherren vom Enterbach aufgrund des größeren Engagements als würdiger Sieger. Der Treffer des Tages zum Kreuther 1:0 fiel durch ein Eigentor von Philip Hamm.
Die vom neuen Haushamer Trainer Markus Weinbacher angeordnete Taktikänderung fiel sofort auf. Die Vierer-Abwehrkette stand deutlich höher. Das Ziel war, dadurch mehr Druck aufzubauen und die Räume eng zu halten. „Lange Bälle, die aber nicht zu lang sein dürfen, sind ein mögliches Mittel. Aber einfach umzusetzen ist das nicht“, analysiert Tobias Schnitzenbaumer, wie die Vierer-Reihe mit Erfolg umkurvt werden kann. In der ersten Halbzeit waren die Situationen, die den Kreuther Trainer zu lobenden Bewertungen an seine Aktiven veranlassten, sehr dünn gesät.
SG-Coach Weinbacher: „Haben es nicht geschafft, Kreuth unter Druck zu setzen“
Allerdings profitierten die Haushamer von der Taktikänderung nur sporadisch. Die Balleroberung gelang zwar vermehrt, aber die sich daraus ergebenden Angriffe verpufften allzu oft in der sengenden Hitze. „Rückblickend haben wir es nicht geschafft, Kreuth mit einfach strukturiertem Fußball unter Druck zu setzen“, bewertet Markus Weinbacher die ersten 45 Minuten. Wobei der Haushamer Trainer speziell mit der ersten Viertelstunde nach dem Wiederanpfiff zufrieden war. Hier stand der Knappen-Express gehörig unter Dampf und der Druck auf das Kreuther Tor war groß. Aber Michael Zieringer, eigentlich Trainer der FCK-Reserve, aber an diesem Nachmittag Hüter des Kreuther Gehäuses, zeichnete sich durch gutes Stellungsspiel und lautstarke Weisungen an seine Vorderleute aus.
„Eine echt zwingende Torchance hat sich hier zwar nicht ergeben, aber in dieser Phase waren wir eindeutig auf dem richtigen Weg“, meint Weinbacher. Wobei in dieser Spielphase das Tor des Nachmittags fiel. Lukas Frank nahm einen weiten Schlag aus dem eigenen Sechzehner auf, setzte sich am Flügel durch und flankte nach einem kurzen Sprint in die Mitte. Mit Übersicht Richtung langes Fünfer-Eck und scharf. Philip Hamm wurde in dieser Situation zum Pechvogel des Tages. Er wollte den Ball über die eigene Querlatte köpfen, aber die Aktion missglückte. Ganz im Stil eines Stürmers überwand er seinen eigenen Torwart. Ein klassisches Eigentor. „Er hat alles richtig gemacht. Es war ein echt unglückliches Missgeschick“, nahm Weinbacher seinen Verteidiger in Schutz.
Weinbacher spricht von „typischen 0:0-Spiel“ – Kreuth-Coach Schnitzenbaumer sieht Sieg verdient
In Rückstand liegend musste der SGH-Trainer das Risiko erhöhen. Er löste die Vierer-Abwehrkette zugunsten eines weiteren Mittelfeldspielers auf. Aus Kreuther Sicht könnte man die Defensive loben, die dem Druck standhielt. Aber realistisch gelang es den Haushamern einfach nicht, gefährliche Strafraumszenen zu erzwingen. Dass sich Kontermöglichkeiten für Kreuth ergaben, versteht sich. Aber zu einem weiteren Tor reichte es nicht.
„Eigentlich war es ein typisches 0:0-Spiel. Von beiden Seiten nichts Berauschendes“, befand Weinbacher in seiner Analyse. Sein Gegenpart hingegen hatte durchaus einen Unterschied gesehen. Zugunsten seines Teams. „Wir haben offensiv mehr gemacht und waren auch spielerisch etwas besser“, meint Schnitzenbaumer. „Zusammengefasst ein gerechter Sieg.“
Quelle: fupa.net